Der Wetterbericht ist unsicher und beim Blick aus dem Fenster Samstagfrüh vergeht mir die Lust auf Bergsport. Nach erneutem Telefonat mit meinem Bergspetzl Jürgen beschließen wir, es trotzdem zu versuchen, packen unsere Sachen und treffen uns Mittags in Ötz. Mit Jürgen’s X3 gehts mit Sommerreifen problemlos bis Vent, wo wir zuerst zum Talschluss zu den Rofenhöfen fahren. Der Aufstiegsweg dort ist uns zu unsicher, also retour nach Vent, wo wir beim Sessellift parken. Über die Skipiste wird mühsam hochgespurt, denn dieses Wochenende sind wir die einzigen Wahnsinnigen, die von hieraus mit Ski zur Wildspitze aufbrechen. Allerdings nicht die einzigen Bergsportler, denn uns folgen 2 wackere Schneeschuhgeher, die dasselbe Ziel wie wir haben: Winterraum Breslauer Hütte.
Die Spurarbeit alleine ist schon recht anstrengend und das Stück nach der Bachquerung entlang der Materialseilbahn wird zunehmend ungemütlicher. Wind, Dunkelheit, Felsbrocken und permanentes Einsacken durch die Schneedecke erschweren den Aufstieg gewaltig, aber umdrehen ist nicht. Froh erreiche ich dich Hütte und werfe gleich einmal den Ofen an. Eine Viertelstunde später erreichen die beiden Deutschen die Hütte, wenige Minuten später auch Jürgen. Als erstes gibt’s gleich mal heißen Tee und wir machen’s uns gemütlich. Der Winterraum ist auf Hilton-Niveau inkl. Licht, ofen, Brennmaterial, Küchenuntensilien, reilich Platz zum Sitzen, Essen und Schlafen, einem Vorraum, Mülltonnen und sogar Indoor-WC. Der Ofen funktioniert perfekt, wir schmelzen Literweise Schnee und verspeisen gemütlich Kasspatzen und Profiterolen mit Schokosauce – dazu Tetrapak-Rotwein, der hier oben definitiv besser schmeckt als der nobelste Wein im Tal :-)
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