Nachdems am Freitag so schön war gings Mittags nach Brand – genauer Innerbrand (Talschluss). Über die präparierte Forststraße (Rodelbahn) nach Schattenlagant, von wo diagonal bereits eine Spur aufsteilte. Beim Hohen Tritt musste ich beim Stahlseil kurz abschnallen und 5m zu Fuß gehen. Bei der Staumauer rechts und der Totalphütte entgegen. Unterhalb der Hütte kleines Materialdepot und etwas leichter in der Direttissima der Schesaplana entgegen. Ein kurzes, hartes Steilstück (geht mit Ski gut), danach in den oberen Kessel und wieder etwas steiler dem Gipfel entgegen. Nicht ganz 4 Std. vom Auto zum Kreuz (1.850 hm bis Gipfel auf 2.965m, Weglänge ca. 9 km one-way). Die Gipfelwechte ist derzeit gut mit Ski machbar. Pickel und Steigeisen sind auf der gesamten Route aktuell nicht notwendig. 

Im letzten Dämmerungslicht schwinge ich zur Totalalphütte ab. Die Bedingungen sind im oberen Teil hart, ab der Mitte bis zur Hütte gut. Der Schnee ist meinst bockhart. Bei der Hütte herrscht meinerseits etwas Verwirrung, denn das Stiegenhaus (Fenster Richtung Schesaplana) ist hell erleuchtet. Also suche ich den vermeintlichen Eingang zum Winterraum – den ich jedoch nicht finde. Des Rätsels Lösung liegt in einem c.a 100 m entfernten kleinen Holzhäuschen, das der wahre Winterraum ist. Nachdem hier bereits Leute sind werfe ich sämtliche Wegoptionen über Bord und quartiere mich ebenfalls im geräumigen Lager ein. Der Raum ist tiptop ausgestattet und sehr neu. Ofen gibt es zwar keinen, dafür elektrischen Strom, der ein Heizaggregat sowie 2 Herdplatten wärmt. Daneben hängt ein Münzapparat, der nur 1-Euro-Münzen nimmt und dafür jeweils 30min Strom liefert. Deluxe!! Ach ja, und es gibt österreichisches Handynetz inkl. WWW Empfang.

Nachdem der Fönsturm am nächsten Morgen nochmals einen Gang höher schaltet und der Himmel nicht berauschend einsieht entschließen wir uns zur Abfahrt. Der böse Tritt wurde über Nacht wirklich böse und es muss nun etwas mehr (10 m) abgeklettert werden. Kein anderes Durchkommen möglich, weil alles verblasen. Trittsicherheit und Gefühl unbedingt notwendig, da das Gelände wasser-vereist ist. Hat man den Tritt hinter sich gebracht ist die weitere Abfahrt ein Kinderspiel und über die Rodelbahn geht’s zurück zum Auto.

Fazit

Schöne Tour, die weniger zaach ist wie gedacht. Die Bedingungen müssen halt passen (sichere Schneeverhältnisse) – und das tun sie momentan. Skifahrerisch ist es allerdings kein Traum, da relativ durchgehend sehr hart Schnee und noch kein Firn. Unbedingt Harscheisen mitnehmen!! Böser Tritt kann auch nach Steigeisen verlangen.

HIKR: www.hikr.org/tour/post91400.html