Nach intensiver Beobachtung des LLB in den letzten Tagen fällt Freitagabend die Entscheidung, am Samstag die ausgeschriebene Tour für den AV FK „Hoher Riffler“ zu wagen. Treffpunkt um 07:00 in Feldkirch Nord und mit den Autos nach Pettnau am Arlberg (Tiroler Seite – gleich nach dem Arlbergtunnel). Großer Parkplatz der Eduard-Graf-Hütte am Talschluss (Allrad macht hier Sinn, da Straße komplett vereist). Kurz vor uns startet ein einzelner Tourengeher, dessen Spur wir anfangs über die Forststraße folgen. Bei der 2. Weggabelung machen wir einen kleinen Fehler (wir gehen rechts vom Bach und nicht links), weshalb wir später den Bach queren müssen (geht ok, aber unnötig).

Ab dann läuft alles nach Plan. Kurz vor der Materialseilbahn steigen wir linkerhand den Hang hoch, der in einen Rücken und später eine Rinne übergeht. Schneeverhältnisse sind gut, Wind frischt auf und hier holt uns der einzelne Tourengeher ein, der sich unserer Gruppe bis zur Hütte anschließen wird. Nach Ende der Rinne wird es wirklich SEHR windig – die letzten Meter zur Hütte sind dementsprechend anstrengend. Große Freude stellt sich ein, als wir den unverschlossenen Winterraum der Hütte betreten. Wir pausieren im fensterlosen, kleinen Raum und jausnen.

Unser Begleiter verabschiedet sich und wir machen uns an den Weiterweg. 80 hm hinauf, über eine Kante in den nächsten Kessel, wo es windgeschützt ist. Diesen durchqueren wir, auf der anderen Seite hoch zum nächsten Kamm und auf der anderen Seite ins letzte Kar. Hier ist der Schnee deutlich weniger und verblasen. Wir steigen ca. 3/4 des Weges hoch, dann machen wir Skidepot und stapfen in die recht der beiden Rinnen (Sommerweg). Kurzes drahtseilversichertes Stück und wieder in die Rinne. Der Weg zur nächsten Kante zieht sich ewig und wir spüren die Höhe. Es bläst wie wild, aber von der Kante aus erspähen wir das vermeintlich nahe Gipfelkreuz. Wir beschließen, den Gipfelhang ebenfalls zu stürmen und kämpfen uns weitere 120 +/- Höhenmeter hinauf. Dieses letzte Stück zieht sich eeeeeeewig in die Länge und überglücklich klopfen wir am Vorgipfel ab. Das Kreuz ist zum Greifen nahe, aber die letzten 20m hätten es in sich und sind für uns unmöglich.

Nach kurzer Rundumschau machen wir uns an den Abstieg, den wir schnell und einfach hinter uns bringen. Ab Skidepot durch unangenehmen Schnee bei sicheren Verhältnissen zurück zur Hütte, nochmals aufwärmen und weiter ins Tal.

Fazit: Was für eine Tour! Grandiose Bergkulisse, abwechslungsreich, lang (2.000 hm mit Gipfel auf 3.168m) und anspruchsvoll. Spurfindung unterhalb der Hütte nicht immer offensichtlich; im oberen Teil dann leichter. Das letzte Kar einfacher und bedeutend sicherer als erwartet. Schade, dass nicht mehr/besserer Schnee war, dann hätten wir mit Ski weiter hoch und abfahren können.

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