Dieses Wochenende sollte es mal wieder in etwas höhere Gefilde gehen. Nachdem wetterbedingt aus dem ursprünglichen Plan (für den AV Feldkirch den Königsjodler sowie Watzmann zu führen) nichts wurde, entschieden wir uns für ein anderes, sehr schönes Gebiet – die Ötztaler Alpen :-) Am Nachmittag verlassen wir Vorarlberg und fahren über Landeck dem Reschenpass entgegen. Bei der Hälfte vom See (kurz nach dem versunkenen Kirchturm) zweigen wir ab und folgen der kurvigen Straße hoch bis zum Ende: „Melago“. Der große Parkplatz ist praktisch leer und nachdem in Ruhe die Rucksäcke gepackt sind marschieren wir mit verhältnismäßig leichtem Gepäck rund 1.5 Std. zur Weißkugelhütte. Die Hütte versprüht alpinen Charme pur, ohne unnötigen Schnickschnack und ist auf das wesentliche reduziert. Das Essen schmeckt vorzüglich, der Vino Rosso noch viel besser ;-)

Samstag: Aufgrund des schlechten Wetterberichts gibt’s für alle Gäste um 04:00 Frühstück. Da kommt Freude auf… Eine Stunde später verlassen wir gut gefüllt die Hütte als eine von 5 Seilschaften. Ab dem aperen Gletscher weisen wir den Weg und können alten Spuren folgen. Auch ohne diesen wäre die Wegfindung über den Langtauferer Ferner bis zum Weißkugeljoch nicht schwierig zu finden. Beim Joch entscheiden wir uns gegen den weiteren Aufstieg auf die Weißkugel – primär aufgrund der Tatsache, dass der Gipfelbereich in dichten Wolken steckt (was sich den ganzen restlichen Tag auch nicht ändern wird und somit die richtige Entscheidung war). Nach einer Stärkung marschieren wir also in die entgegengesetzte Richtung. Über den teilweise felsigen, teilweise firnigen Grat erklimmen wir als erstes die Langtauferer Spitze, bevor wir zum Langtauferer Joch absteigen. Hier könnte man auch linkerhand wieder zum Langtauferer Ferner absteigen bzw. gibt es eine Abseilstelle. Wird diese Route für den Aufstieg gewählt so stellt sich eine schwierig zu überwindende Wechte in den Weg…

Weiter steigen wir in I-er Gelände etwas ungut der Vernaglspitze entgegen und folgen dem verblockten Grat unschwierig bis zur Hochvernaglspitze. Aufgrund des zuziehenden Wetters entscheiden wir uns an dieser Stelle abzusteigen. Über den mittlerweile sulzigen Gletscher suchen wir unseren Weg zu einem markanten Punkt südöstlich der Vernagl-Wände. Ab dort schlängelt sich ein teilweise versicherter Pfad steil hinunter zum Langtauferer Ferner – wo wir in strömenden Regen geraten. Dieser begleitet uns die nächsten 2.5 Std., in denen wir unterhalb der Weißkugelhütte über den Gletscherpfad etwas mühsam zurück nach Melago stapfen.

Fazit: Etwas anders wie geplant, aber trotzdem sehr schön. Idealerweise lässt sich die Tour mit der Besteigung der Weißkugel oder der gesamten Überschreitung des Kamms von der Weißkugel bis zum Brandenburgerhaus verbinden. Bei stabilen Verhältnissen sicherlich ein absolut geniales Unterfangen!

GPS Track Tag 1:

GPS Track Tag 2: