Auf der Suche nach neuen Steigeisen? Stabil, qualitativ hochwertig, funktional, mit Anti-Stoll-Platte, Kipphebel hinten, Körbchen vorne, ausgezeichneter Halt auf Eis/Schnee/Firn/Fels? Meine Lösung heißt „Grivel G12 New-Matic“! Der französische Bergsporthersteller erlangte durch seine durchdachten Alpin-Produkte einen ausgezeichneten Ruf und verteidigt diesen – aus meiner Sicht – zurecht. Das G12 ist ein geniales Allroundeisen und passt in der New-Matic-Version auf Skitourenschuhe sowie Bergschuhe mit Sohlenrand hinten. Klarerweise hält dieses Patent auch auf Hochtourenschuhen mit Sohlenrand vorne und hinten. Fürs wirklich steile Eisklettern wäre wahrscheinlich die Cramp-o-Matic Version mit Kipphebel hinten und Stahlbügel vorne einen Deut besser geeignet, aber für uns Normalos reicht die getestete Variante auf jeden Fall mehr als aus!

Was gibt es beim Kauf von Steigeisen zu beachten? 

  • Passform (Art des Schuhs): Die Eisen sollen perfekt am Schuh sitzen – das ist das allerwichtigste Kriterium überhaupt! Dann kommt es natürlich darauf an, ob die Schuhe Sohlenrand hinten/vorne aufweisen.
  • Eisfall-Klettern vs. Gletscher-Touren: Bei Ersterem empfehlen sich Vertikalzacken, für alle übrigen Anwendungen Horizontalzacken. In 90% der Fälle ist Letzteres zu empfehlen – d.h. wer unsicher ist, welche er benötigt greift zu Modellen mit Horizontalzacken.
  • Touren mit oder ohne Felsberührung: Bewegt man sich ausschließlich auf Eis/Schnee und wird keinen Felskontakt haben können Eisen aus Aluminium (leichter) angeschafft werden. Ist Felskontakt abzusehen sind Eisen aus Stahl (etwas schwerer) jedenfalls zu empfehlen. Persönlich würde ich ausschließlich zu Eisen aus Stahl greifen – die halten einfach wesentlich länger und man braucht sich keine Gedanken machen, wenn man einmal in Felsgelände herum steigt.
  • Anti-Stoll-Platten: Sind glücklicherweise mittlerweile Standard und verhindern, dass Schnee an den Steigeisen anstollt. Abgesehen davon, dass das Gehen dann mühsam ist kann das sehr gefährlich werden!

Das Grivel G12 befindet sich seit rund drei Jahren in meinem Besitz, nachdem ich zuvor ein Petzl Sarken mit Vertikalzacken hatte. Das Petzl hat jedoch nicht optimal auf meine Schuhe gepasst, weshalb die Unsicherheit immer mitgelaufen ist. Generell ist dieses Eisen sicherlich gut, aber wenn Eisen und Schuh nicht harmonieren ist Hopfen und Malz verloren!

Das Grivel schlägt sich im praktischen Betrieb hervorragend und funktioniert wunderbar. Klarerweise musste ich Verlängerungsstege anschaffen und durch die Länge ist eine mittlere bis größere Tasche notwendig. Für die Stege gibt es einen Plastikschutz, der aufgrund des Zusammenschiebens und den Felskontakt mittlerweile kaputt ist. Allerdings erschließt sich der Sinn dieser Plastik-Dinger sowieso nicht wirklich.

Bei intensivem Gebrauch macht es durchaus Sinn, die Eisen von Zeit zu Zeit nachzuschleifen. Das klappt mit einer handelsüblichen Eisenfeile absolut problemlos – lediglich muss beachtet werden, dass in „korrekten Winkeln“ gefeilt wird. Danach sind die Eisen wie neu! Außerdem befreit das Feilen die Eisen von Rost (der übrigens selbst bei „rostfreien“ Produkten oberflächlich entstehen kann!)

Fazit: Es gibt nur ganz wenige Produkte, bei denen ich nichts beanstanden kann. Das Grivel G12 ist eines davon und kann vorbehaltlos empfohlen werden!