Letzten Dienstag ging’s wieder einmal mit der Bahn nach St. Anton am Arlberg. 5min Fußweg zur Piste auf der Südseite und Aufstieg über die technisch einwandfrei beschneite Piste durchs menschenleere Skigebiet. Aufgrund der geringen Schneelage entscheide ich mich beim Restaurant Brandkreuz dazu, zur Roßfallscharte aufzusteigen, den Arlberger Winterklettersteig quasi verkehrt zu gehen und übers Skigebiet abzufahren. Rückblickend die absolut richtige Entscheidung!

Aufstieg via „die Platten“ & Arlberger Winterklettersteig

Dieses Kar bietet grandiosen Abfahrtsspaß, den man sich bei genügend Schnee nicht entgehen lassen sollte. Heute bin ich froh, hier nicht abfahren zu müssen. In der Roßfallscharte werden die Ski auf den Rucksack geschnallt und ich betrete ungespures Klettersteigterrain. Nach ca. 1/4 der Strecke ist die Schlüsselstelle in Form einer griff- und trittlosen Platte (D). Das Stahlseil ist hier (bei wenig Schnee) wirklich ungünstig hoch bzw. seitlich gespannt und auf der Platte finden die sperrigen Skitourenschuhe kaum Halt. Schlussendlich helfe ich mir so, dass das Rucksack unten bleibt, ich irgendwie zum Stahlseil hochsteige, dort das Klettersteigset verlängere, wieder hinunter lange und den Rucksack an den Skispitzen hochziehe. Einfacher wäre es mit einer zusätzlichen Reepschnurr oder langen Bandschlinge gewesen…

Vordere Rendlspitze

Eine akrobatische Einlage in Form eines weiten Diagonalschrittes gibt es noch – ansonsten befinden sich kaum Schwierigkeiten während der Begehung. Höllisch acht zu geben ist darauf, im letzten Drittel nirgends einzubrechen, denn es gibt einige tiefe Löcher. Idealerweise im Seil eingehängt bleiben, auch wenn es objektiv nicht notwendig scheint! Von der Bergstation der Vorderen Rendlspitze steige ich noch auf die gegenüber liegende Anhöhe p.2700 Gampenberggrat.

Abfahrt

Die Abfahrt klappt problemlos durchs Skigebiet – nur im unteren Teil könnte etwas besser präpariert sein. In wenigen Minuten zurück zum Bahnhof, eine Viertelstunde warten und ab nach Hause.

Fazit

Entweder diese Verhältnisse oder Hochwinter mit 1 Meter mehr Schnee. Alles dazwischen steigert die Anforderungen dieser Tour gewaltig. Für mich war’s der perfekte Tag mit optimalen Verhältnissen!